Museum sächsisch - böhmisches Erzgebirge
Nach einer umfassenden Rekonstruktion beherbergt das geschichtsträchtige Bergmagazin seit dem Jahr 2006 in seinen Mauern das „Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge“. Die hier präsentierte Dauerausstellung ist dank ihres deutsch-tschechischen Charakters einmalig in der Region. In einer aufwändig gestalteten Symbiose aus historischen Exponaten und Dokumenten sowie moderner Ausstellungstechnik in Ton und Bild dokumentiert die Schau in deutscher und tschechischer Sprache die erzgebirgische Kulturgeschichte.
Unter dem Motto „Erzgebirge – Biografie einer Region“ erwartet den Besucher eine grenzüberschreitende Reise durch das sächsische und böhmische Erzgebirge, um auf diese Weise Alltagsleben und Volkskultur der hier ansässigen Bevölkerung kennen zu lernen. Thematisiert werden die wechselseitigen nachbarschaftlichen Beziehungen seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart. Einen besonderen Schwerpunkt unter der Überschrift „Deutsche und Tschechen – Biografie einer Nachbarschaft“ bildet die umfassende Dokumentation der politischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, die in den Regionen beiderseits der Grenze bis heute ihre Spuren hinterlassen hat.
Darüber hinaus berichtet das Kapitel „Marienberg - Biografie einer Bergstadt“ ausführlich über die Gründung und Entwicklung der Stadt vor dem Hintergrund des Bergbaus, das hiesige Handwerk und Gewerbe sowie die Kultur ihrer Bewohner. In diesem Zusammenhang erzählen die Mauern des Bergmagazins unter der Rubrik „Biografie eines Hauses“ zudem die eigene wechselvolle Geschichte des historischen Gebäudes, das nun seine Bestimmung als Ort der Entdeckung, Bildung und Begegnung gefunden hat.
Wechselnde Sonderausstellungen machen den Besuch zudem lohnenswert.
Lassen Sie sich verzaubern!
Eintrittspreise
Kategorie I: Dauerausstellung
Erwachsene 4,50 €
Ermäßigt 3,50 € (Schüler, Auszubildende, Studenten)
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt
Kategorie II: aktuelle Sonderausstellung
Erwachsene 2,50 €
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt
Museumsführung: 15,00 € (Anmeldung erforderlich)
Rabattkarten:
Gästekarte Marienberg 10 %, 15 % bzw. 20 % Ermäßigung auf den Eintritt
EnviaMCard 10 % Ermäßigung auf den Eintritt
Pressekarte 10 % Ermäßigung auf den Eintritt
Kurkarte Warmbad 10 % Ermäßigung auf den Eintritt
Geschichte des Hauses
Die wechselvolle Geschichte des Hauses beschreibt folgende Darstellung der zeitlichen Nutzung des Bergmagazins:
1806 – 1809
Erbauung des Gebäudes
1809 – 1813
Nutzung als Getreidespeicher
1813/14
Lazarett für die durchziehenden Truppen während der napoleonischen Befreiungskriege. Nur wenige Schritte vom Gebäude entfernt befindet sich der Gedenkobelisk für die hier verstorbenen 175 Soldaten:
8 Österreicher, 4 Preußen und 163 Franzosen
1858
Militärkammer der Garnison für Infanterie
1873 – 1920
Militärkammer der Unteroffizierschule
1920 – 1936
Eigentümer Reichsfiskus bzw. Sächsisches Kriegsministerium
1922 – 1928
gewerbliche Nutzung: Schokoladenfabrik Alfred Hertel Marienberger Fahrzeugfabrik MAFA der Gebrüder Sättler
1936
Stadt ersteigert das Gebäude für 1700 RM
1935
Segelfliegerschule und Grenzschutz
1936
Lehrsaal für die NS-Motorradstaffel
1939
Rückgabe des Gebäudes an den Reichsfiskus und Übergabe an die Deutsche Wehrmacht
1945
Notunterkunft für Kriegsflüchtlinge
1956
Nutzung durch die NVA – 7. Motschützenregiment Marienberg der 7. Panzerdivision Dresden
1969
Nutzung durch den VEB OGS Marienberg; Obstlager und Bananenreife
1993
Rückübertragung an die Stadt
2006
Wiedereröffnung nach umfangreichen Bauarbeiten aus Mitteln der Europäischen Union als Haus der Begegnung, Bildung und Kultur mit dem Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge und der Stadt- und Kreisergänzungsbibliothek
Suche nach Dokumenten, Zeichnung und Arbeiten im Leben von Rudolf Kunis
In Vorbereitung einer Ausstellung mit dem Titel „Autodidakt: kreativ aktiv - In Erinnerung an Rudolf Kunis (1889-1974) im 50. Todesjahr“ möchte das Museum sächsisch-böhmisches Erzgebirge eine Dokumentation zum Leben von Rudolf Kunis zeigen. Dankenswerter Weise dürfen wir auf den Familiennachlass zurückgreifen und werfen einen Blick auf viele Facetten des in Marienberg und Umgebung bekannten Schnitzers. Die oftmals als Auftragsarbeit entstandenen Werke sind heute nur noch aufgrund von Foto- und Skizzenmaterial bekannt. Wir möchten den Versuch starten, mit diesem Aufruf, die geplante Ausstellung mit Werken des Künstlers zu bereichern, die im Privaten geschätzt und bewahrt werden. Viele der Kunis-Figuren sind mit seinem Monogramm „RK“ signiert und daher vielleicht erkennbar. Wer gern bereit ist, für einen befristeten Zeitraum (geplante Ausstellungszeit 22.06. bis 10.11.2024) Arbeiten von Rudolf Kunis Leihweise zur Verfügung zu stellen, melde sich per Email (gern mit einem Foto) unter: museum@marienberg.de oder telefonisch unter 03735/66812910 zu den Öffnungszeiten Di-So, 10-16 Uhr.